Gewürztraminer

Gewürztraminer

Der Gewürztraminer ist ein Denkmal deutscher Weinkultur, das die Jahrhunderte überdauert hat. Wo er gerodet werden muss, wird er wieder neu angepflanzt.

Fakten

  • ca. 1 Prozent

    Anteil an bestockter Rebfläche

  • 1.120 Hektar

    Rebfläche 2022

Anbau

Gewürztraminer hat eine sehr dicke, leicht rötlich eingefärbte Schale und kann eine hohe Reife bis in höchste Auslesegradationen erreichen. Wegen der Verrieselungsneigung fallen die Erträge oft niedrig aus, die Traubenmenge schwankt von Jahrgang zu Jahrgang. Im langjährigen Mittel erreichen Gewürztraminerweinberge selten mehr als die Hälfte des zulässigen Hektarertrags. Schon die geringen Erträge deuten darauf hin, dass es sich beim Traminer um eine der hochwertigsten deutschen Rebsorten handelt.

Bedeutung

Der Gewürztraminer, angebaut auch im Elsass, in Südtirol, Australien oder Kalifornien, erreichte 2022 in Deutschland eine Anbaufläche von ca. 1.120 Hektar, das sind etwa 1% der deutschen Rebfläche. Über die letzten Jahrzehnte ist einerseits kein Zuwachs auszumachen, andererseits wird die Spezialität immer wieder neu gepflanzt, wo Rodungen notwendig sind. So stehen in der Pfalz 512, in Rheinhessen 229 und in Baden (mit Schwerpunkt Kaiserstuhl) etwa 140 Hektar Gewürztraminer-Weinberge. in Sachsen zählt der Gewürztraminer zu den regionalen Spezialitäten. Die rege Beteiligung an Wettbewerben um die besten Traminerweine, wie sie von den Südtirolern und Pfälzern alljährlich durchgeführt werden, belegt, dass die Sorte eine treue Fangemeinde hat. Zu den raren Spezialitäten zählen die Sekte und Trester-Brände vom Gewürztraminer.

Ausbau und Geschmack

Das aromatische Bukett, ergänzt durch einen herb-würzigen Fruchtgeschmack, macht den Gewürztraminer zu einer Sorte für Liebhaber aromatischer Weine. Er passt trocken bis halbtrocken ausgebaut zu Wildpasteten, Geflügel mit aromatischen Saucen, Schnecken und würzig-aromatischen Ragouts. Gut gereift und edelsüß wird er als Aperitif geschätzt. Süße Spätlesen und edelsüße Auslesen gefallen sehr gut zu aromatischen und unter Verwendung von Marzipan, Schokolade oder Bränden zubereiteten Desserts. Besonders geschätzt wird die Verbindung von Gewürztraminer und Munsterkäse oder fettreichem Blauschimmelkäse.

Aus der sehr aromatisch-würzigen Sorte können gewöhnliche, aber auch hochfeine Weine erzeugt werden. Je nach Boden und Ertrag sind die Weine eleganter oder schwerer - mit teilweise beachtlichem Alkoholgehalt - ausgeprägt. Gemeinsam ist allen eine relativ milde Säure. Typische Gewürztraminer haben je nach Qualitätsstufe eine strohgelbe bis goldgelbe Farbe und verströmen, mal dezent, mal üppig, einen Duft, der an abblühende Rosen erinnert; mitunter findet man auch den Duft von Akazienblüten, Veilchen, Honig, Marzipan, Quittengelee, Bitterorangen oder Maracuja. Edelsüße Auslesen eignen sich zu langjähriger Lagerung.

Geschichte

In dem pfälzischen Weindorf Rhodt steht ein sortenreiner, etwa 400 Jahre alter Gewürztraminerweinberg. Schon dieses Denkmal der Weinkultur verweist darauf, dass der Gewürztraminer eine der ältesten, auch heute noch angebauten Rebsorten ist. Einzelne Forscher vermuten eine griechische Herkunft. Umstritten ist, ob der Ort Tramin in Südtirol als Herkunftshinweis verwertbar ist. Immerhin wurde dort bereits im 15. Jahrhundert Traminer als Messwein an die Klöster geliefert. In Deutschland belegen historische Dokumente die Existenz der Sorte für das 16. Jahrhundert; damals wurde eine Anbauempfehlung für sie ausgesprochen. Berichte über neue Züchtungsvarianten des Gewürztraminers aus dem 18. Jahrhundert zeigen, dass schon damals erfolgreich eine Rebenselektion betrieben wurde. Zusammen mit Riesling und einer ertragreichen Sorte wurde der Gewürztraminer im klassischen „gemischten Satz“ in einem Weinberg angepflanzt. Doch die Ertragsunsicherheit verhinderte schon in der Vergangenheit eine Eroberung größerer Rebflächen.

Auf einen Blick

  • geringe Erträge wegen hoher Verrieselungsneigung (Blüten oder kleine Beeren werden vom Stielgerüst abgestoßen)
  • dicke, leicht rötlich eingefärbte Schale
  • Aroma: verblühende Rosen, Rosinen, Quitten

Wo befindet sich ein 400 Jahre alter Gewürztraminerweinberg?

Denkmal deutscher Weinkultur: Im pfälzischen Weindorf Rhodt befindet sich ein sortenreiner, etwa 400 Jahre alter Gewürztraminerweinberg.

ein weihnachtliches Dessert Zwetschgenröster mit Zimteis

ein weihnachtliches Dessert

  • 1 kg Zwetschgen (frisch oder TK)
  • 100 Gramm Zucker
  • 0.5 TL gemahlener Zimt
  • Eine Prise Nelkenpulver
  • 50 ml Pflaumenschnaps
  • 50 Gramm dunkler Rohrzucker
  • 2 EL alter Balsamicoessig
  • 200 Gramm Zucker
  • 4 Eigelb
  • 500 ml Sahne

 

Zwetschgenröster:

Zwetschgen waschen, entkernen, vierteln. Zucker in beschichteter Pfanne gleichmäßig verteilen und langsam bei mittlerer Temperatur schmelzen. Temperatur erhöhen und sofort Früchte, Schnaps und Gewürze zugeben. Rühren, bis die Masse karamellisiert.

Muscovadozucker und Balsamico einrühren, nach ca. 3 Minuten auf einen kalten Teller streichen.

 

Zimteis:

Zucker und Eigelbe vermengen und die beiden Zutaten über einem Wasserbad schaumig einrühren.

Die Sahne schlagen, dann beide Massen vorsichtig vermischen und drei Teelöffel Zimt hinzufügen. Den Zimt erneut vorsichtig mit der Masse vermengen.

Die fertige Masse in eine beliebige (Kuchen-) Form oder kleine Schälchen füllen, mit Alufolie abdecken und für mindestens drei Stunden ins Eisfach geben.

 

Zwetschgen auf vier tiefe Teller oder Schüsselchen verteilen, je 2 – 3 Eisnocken abstechen und dazu legen, sofort servieren.

  • Gewürztraminer (trocken)