2024er Eiswein eine Rarität

14.01.25

Einigen wenigen Winzerinnen und Winzern ist es in den zwei Nächten vom 13. und 14. Januar gelungen, den Weinjahrgang 2024 mit einem Eiswein zu krönen.

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Eisweintrauben am Stock
Eisweintrauben am Stock

So konnte am Dienstagmorgen das Weinhaus Heymannns in Edenkoben als wahrscheinlich einziger Betrieb in der Pfalz Rieslingtrauben mit 130 Grad Oechsle ernten. Die Bergsträßer Winzer haben in der sternenklaren Nacht auf den 14. Januar an der Hessischen Bergstraße gefrorene Souvignier Gris-Trauben eingebracht, deren Most 135 Grad Oechsle auf die Mostwaage brachte. Kalt genug war es in dieser Nacht wohl auch an der Mosel.

In der Nacht zum 13. Januar freute sich das Weingut Löffler im badischen Markgräflerland über Eisweintrauben der Sorte Gutedel und im Remstal in Württemberg das Weingut Doreas über eine kleine Menge Riesling Eiswein. Eine positive Meldung vom 13.01. gab es auch aus Rheinhessen für einen Silvaner Eiswein.

In Franken ist bereits Ende Dezember und Ende November 2024 insgesamt drei Betrieben eine Eisweinlese geglückt.

Mindestens minus sieben Grad

Die Eisweinbereitung ist immer mit einem Risiko verbunden. Wenn sich die mindestens erforderlichen minus sieben Grad Celsius nicht einstellen, bedeutet das für die Winzerinnen und Winzer oftmals einen Totalverlust. Manchmal können die Trauben noch als Auslese oder Beerenauslese verwendet werden.

„In Zeiten des Klimawandels wird es immer schwieriger Eiswein zu erzeugen, weil der starke Frost wenn überhaupt, immer später einsetzt und gleichzeitig die Trauben immer früher reif werden“, erklärte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI). In den vergangenen Jahren war es oftmals nur eine Nacht im ganzen Jahr, in der die Lese von Eisweintrauben möglich war. Entsprechend gering sind die Rebflächen, die alljährlich für die Eisweinernte zurückgehalten werden. In Rheinland-Pfalz waren es für den aktuellen Jahrgang insgesamt 42 Hektar von 50 Betrieben.

Edelsüße Spezialität international gefragt

Das Geheimnis der Eisweine liegt in der dichten Konzentration der Inhaltsstoffe von möglichst gesunden Weintrauben. Bei den frostigen Temperaturen gefriert das Wasser in den Beeren und verbleibt in der Weinpresse. Von der Kelter tropft dann der zuckersüße Saft. Moste mit derart hohen Zuckergehalten können von den Hefen nur sehr mühsam zu Wein vergoren werden. Dementsprechend haben Eisweine in der Regel sehr hohe natürliche Restzuckergehalte von weit über 100 Gramm pro Liter, weisen aber im Gegensatz zu südländischen Süßweinen nur relativ geringe Alkoholgehalte auf - oftmals nur um sieben Volumenprozent.

Das besondere dieser edlen Tropfen ist zudem, dass diese enorme Restsüße dank der frischen Fruchtsäure dennoch nicht aufdringlich wirkt. Als Rarität und Spezialität genießen die deutschen Eisweine auch international große Anerkennung.

 

Weiterführende Informationen

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