Weißes Burgunderwunder in Deutschland

06.03.25

Anlässlich des Top-Themas "White Pinot Paradise" des Deutschen Weininstituts (DWI) auf der diesjährigen Weinfachmesse ProWein informiert das DWI über die wichtigsten Fakten und Entwicklungen der Sorten Weiß- und Grauburgunder sowie Chardonnay.

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In den deutschen Anbaugebieten wachsen nicht nur die meisten Rieslingreben der Welt, auch im Weißburgunderanbau sind die deutschen Winzerinnen und Winzer mit einer Rebfläche von rund 6.400 Hektar Weltspitze. Beim Grauburgunder liegt Deutschland mit 8.400 Hektar im weltweiten Vergleich hinter Italien und den USA auf Platz drei. Zusammen mit dem Burgunderverwandten Chardonnay sowie der Spezialität Auxerrois haben die weißen Burgundersorten hierzulande einen Anteil von 17,5 Prozent an der gesamtdeutschen Rebfläche. Ihre Anbaufläche hat sich seit dem Jahr 2000 auf gut 18.000 Hektar verdreifacht.

Außergewöhnlich vielfältig

Im mild-kühlen deutschen Klima finden die weißen Burgundersorten hervorragende Wachstumsbedingungen. Dank der unterschiedlichen Terroirs von Baden bis zur Ahr und von der Mosel bis nach Sachsen bringen sie außergewöhnlich vielfältige Weine hervor. Alle drei Sorten gibt es sowohl in einer fruchtbetonten, schlanken Ausprägung, als auch im Barrique oder Tonneau ausgebaut, mit kraftvollem Körper.

Die weißen Burgundersorten zeichnen sich durch eine ausgewogene Fruchtsäure und einen gewissen Schmelz aus, was sie zu ausgesprochen guten Speisebegleitern macht und zu ihrer wachsenden Beliebtheit beiträgt.

Grauburgunder

Der Grauburgunder, international auch als Pinot Gris oder Pinot Grigio geläufig, fällt im Weinberg durch seine kompakten, malvenfarbigen Trauben auf, was unter anderem auf seine Mutation aus dem Spätburgunder zurückzuführen ist. Zarte Aromen mit Noten von reifen Birnen, Ananas, Quitte und grünen Nüssen zeichnen deutsche Grauburgunder aus.

Der Grauburgunder ist hierzulande die bedeutendste weiße Burgundersorte. Seine Anbaufläche hat sich seit dem Jahr 2000 auf 8.400 Hektar verdreifacht. Damit ist er zur drittwichtigsten deutschen Weißweinrebsorte avanciert. Vier Fünftel der Anbaufläche liegen in Baden (Kaiserstuhl), in Rheinhessen sowie in der Pfalz.

Weißburgunder

Der Weißburgunder, auch Pinot Blanc oder Pinot Bianco genannt, ist eine Mutation des Grauburgunders, die seit dem 14. Jahrhundert bekannt ist. Hierzulande bringt der Weißburgunder besonders filigrane Tropfen hervor, die mit zart nussigen Anklängen im Duft oftmals an Zitrusfrüchte, Birnen oder frische Äpfel erinnert.

Man findet ihn in allen deutschen Anbaugebieten, allen voran die Gebiete Rheinhessen, Baden und Pfalz, die drei Viertel der 6.400 Hektar großen Anbaufläche auf sich vereinen. Dort hat er vor allem auf kräftigeren Böden ausgezeichnete Anbaubedingungen.

Chardonnay

In Deutschland ist der Chardonnay seit 1991 für den Anbau zugelassen und erfreut sich seitdem zunehmender Beliebtheit. Seine Rebfläche hat sich seit dem Jahr 2000 auf 3.000 Hektar verfünffacht. Weil die Sorte auch mit höheren Temperaturen zurechtkommt, ist sie gut an die veränderten Bedingungen durch den Klimawandel angepasst. Zudem eignet sich auch sehr gut für die Versektung.

Die hierzulande produzierten Weinqualitäten des Chardonnays finden in den letzten Jahren im eigenen Land wie auch international immer mehr Anerkennung. Jung und frisch bestechen sie mit Aromen, die an Birne, Melone, Apfel und exotische Früchte erinnern. In hochwertigen Weinen aus kleinen Holzfässern werden die Fruchtaromen durch Geschmackseindrücke von Butter, Brioche, Nuss und Vanille ergänzt.

Anbau weißer Burgundersorten in Deutschland 2000 / 2024

 

Rebfläche 2000 (ha)

Rebfläche 2024

(ha)

Differenz 2000/ 2024 (ha)

Differenz 2000/ 2024 (%)

Grauburgunder

2.770

8.404

5.634

203,4

Weißburgunder

2.594

6.362

3.768

145,3

Chardonnay

610

3.050

2.440

400,0

Auxerrois

83

310

227

273,5

Summe Weiße Burgundersorten

6.057

18.126

12.069

199

%-Anteil an Gesamtrebfläche

6

17,5

 

 

Gesamtrebfläche

104.726

103.295

 

 

 

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