Riesling Fellows Großbritannien

2018

Riesling Fellow Stephen Brook

Stephen Brook studierte Englisch und Philosophie am Trinity College der Universität Cambridge. Nachdem er viele Jahre lang als Herausgeber bei mehreren Verlagen in den Vereinigten Staaten und Großbritannien tätig war, machte er sich 1982 als freier Schriftsteller selbstständig. Seither hat er zahlreiche preisgekrönte Bücher zu den Themen Reisen und Wein verfasst. Zu den letzteren zählt Liquid Gold: Dessert Wines of the World, das 1987 mit dem Andre Simon-Preis ausgezeichnet wurde. Außerdem hat er die deutschsprachige Ausgabe der Weinenzyklopädie Der große Johnson zweimal komplett überarbeitet und aktualisiert. Im Jahre 2003 verfasste er mit The Wines of Germany eine umfassende Betrachtung der Geschichte des deutschen Weins.

Stephen ist Mitredakteur der Zeitschrift Decanter Magazine, für die er regelmäßig über Wein schreibt. Außerdem verfasst er regelmäßig Weinkolumnen für die Publikationen Fine Wine Magazine und Falstaff. Seine Artikel zu Essen und Restaurants sind unter anderem in Food & Travel und der Financial Times erschienen. Außerdem ist Stephen als erfahrener Preisrichter bei Weinwettbewerben in England, Frankreich, Australien, Kalifornien und Kanada aktiv.

Er hat außerdem ein Buch über die anhaltende Obsession der Briten mit sozialen Klassen und obendrein eine Studie über die Heilsarmee mit dem Titel God’s Army veröffentlicht. In der wenigen freien Zeit, die ihm verbleibt, widmet er sich dem Reisen, besucht Opern- und Theateraufführungen und besichtigt gerne sowohl alte als auch moderne Gebäude.

2017

Riesling Fellow Martin Lam

Martin Lam wuchs im Umfeld der gehobenen Gastronomie in Bristol auf und spielte später eine zentrale Rolle im Handel. Er arbeitete sich in seiner Lehrzeit vom Küchenjungen zum Küchenchef hoch und betrieb dann 22 Jahre sein eigenes preisgekröntes Restaurant im Südwesten Londons. Im Jahr 2014 würdigte das Imbibe Magazin seinen Erfolg in der Branche und verlieh ihm den Titel „Industry Legend“ bei den „Imbibe Personality of the Year Awards“ im Jahr 2014. Mit Leidenschaft demonstrierte er, dass deutsche Weine hervorragende Essensbegleiter sind und wurde so zum Botschafter für den deutschen Riesling in Großbritannien. Mit der Erfahrung aus 45 Jahren ist er heute als Speisen-, Wein- und Restaurantberater für die britische Gastronomie tätig.

2014

Riesling Fellow Hew Blair

Seit 1974 ist Hew Blair  Vorsitzender und Geschäftsführer im Einkauf bei Justerini & Brooks. Als Fan des deutschen Rieslings hat er es sich zum Ziel gemacht, die Riesling-Umsätze bei Justerini & Brooks jedes Jahr zu verdoppeln. Dies ist ihm auch gelungen, wie er sagt, dank Verbesserungen bezüglich Qualität und Kennzeichnung und aufgrund der Tatsache, dass Sommeliers deutsche Weine lieben. Während seines Studiums in Harrow und an der Universität von Bordeaux spezialisierte sich Hew auf Weinanbau und Önologie.
Seit dem Jahr 2008 ist er außerdem Mitglied des Buckingham Palace Wine Committee und Präsident der Gesellschaft der königlichen Hoflieferanten.

Riesling Fellow Stuart Pigott

Stuart Pigott ist ein britischer Weinkritiker und Autor, der seit 1993 in Berlin lebt. Mit Anfang 20 begann er über Wein zu schreiben und veröffentlichte seinen ersten Artikel 1984 im Decanter Magazine. Zudem ist er Autor von „Best White Wine on Earth – the Riesling Story“.

Pigott ist mit der Sommelière und Food-Journalistin Ursula Heinzelmann verheiratet. Nach seinem Umzug von Großbritannien nach Berlin veröffentlichte er 1994 sein erstes deutschsprachiges Buch. Bereits sehr früh in seiner Karriere schloss er sich seinem britischen Weinkritiker-Kollegen (und Riesling Fellow) Hugh Johnson an, indem er die in Teilen der deutschen Weinindustrie vorherrschende Mentalität der Massenproduktion kritisierte; seither erfreut er sich bei qualitätsbewussten Erzeugern zunehmender Beliebtheit.

Inspiriert von den US-amerikanischen Schriftstellern Hunter S. Thompson und Tom Wolfe, hat Pigott in den letzten Jahren eine Reihe von Weinratgebervideos im Stil des Gonzo-Journalismus produziert. 2008 studierte Pigott an der Hochschule Geisenheim, der auch ein Institut für Rebenzüchtung angeschlossen ist.

Riesling Fellow Sebastian Thomas

Seine Liebe zu erlesenen deutschen Weinen brachte er mit, als Sebastian Thomas im Jahr 2000 bei Howard Ripley anfing. Das Handelsunternehmen verfügt inzwischen über eines der umfangreichsten Angebote für deutsche Weine in Großbritannien, wofür es bereits zahlreiche Auszeichnungen gewonnen hat – unter anderem wurde er 2014 als „Harpers Specialist Merchant“ prämiert und bei der International Wine Challenge geehrt.

Nach einer Karriere im Buchverlagswesen fand Sebastian zum Wein. Zunächst verkaufte er Weine an New Yorker Restaurants, wobei er das Glück hatte, wie er sagt, dass die Sommeliers zu dieser Zeit noch weniger Ahnung von Wein hatten als er selbst. Im Jahr 1995 zog er nach England, wo er für Laytons arbeitete, bevor er fünf Jahre später zum Burgunderspezialisten Howard Ripley wechselte. Seitdem hat sich die Angebotspalette des Unternehmens kontinuierlich erweitert und beinhaltet heute alles von Spätburgunder aus Neuseeland, Oregon und der Schweiz bis hin zu einer großen Auswahl deutscher Weine.

2013

Riesling Fellow Nigel Blundell

Nigel Blundell wurde schon in den Weinhandel geboren. Mit seiner Firma Siegel Wine Agencies hat er sich in Großbritannien über 30 Jahre lang für Rieslinge deutscher Topwinzer stark gemacht.

1960 fängt er an für „J.J. Norman Ltd of Exeter“ zu arbeiten. Bereits drei Jahre später übernimmt er die Weinabteilung bei „Jacksons of Piccadilly“. Nigel beginnt 1964 Trauben im Chateau Angludet in Bordeaux zu lesen. Daraus ergibt sich für ihn die Gelegenheit für einzelne Händler zu arbeiten. Darunter Fortnum, Mansons, Williams, Humbert, Norton, Langridge, Rigby und Evens. Seine Karriere geht 1975 bei „Walter S.Siegel Ltd“ weiter. 1984 kauft Nigel die Firma und nennt sie später „Siegel Wine Agencies Ltd“.

Seit dieser Zeit ist er Händler für deutsche Produkte, unter anderem des Weinguts Dr. Loose im Weinanbaugebiet Mosel und einige Jahre später auch  für das Weingut Gunderloch in Rheinhessen, Weingut Dönnhoff im Anbaugebiet Nahe, Weingut Leitz im Rheingau, Weingut J.L. Wolf in der Pfalz, Weingut Fürst in Franken, Weingut Karl H. Johner in Baden und Weingut Jean Stodden im Anbaugebiet Ahr.

2005 verkauft Nigel Blundell seine Firma „Siegel Wine Agencies“ an Mike Alwin und Julius Barrat, beide aus Australien stammend. In den darauffolgenden Jahren wurde die Firma dann in „Alwin Barratt, Siegel plc.“ umbenannt.

2014 wird sich Nigel (widerwillig) aus den Geschäften zurückziehen und wird verstärkt seinen Hobbys segeln, singen und skifahren nachgehen.

Riesling Fellow Iris Ellmann

Iris Ellmann gründete einst ihr Unternehmen „The Wine Barn“, welches heute Synonym für ein Angebot hochwertiger, moderner deutscher Weine ist. Während der letzten Jahre wurde das Angebot um eine Kollektion prämierter Weine erweitert.

In 2012 wurde „The Wine Barn“ zum „UK Specialist of the year” in der Kategorie „Germany“ des IWC gekürt und war zudem im Decanter World Wine Awards für den „Specialist Retailer of the Year –Germany“ nominiert.

Das Aufspüren und Beschaffen alter Weine hat Iris Ellmann auf vielen Reisen mit großem Geschick, Geduld und Ausdauer bewältigt. Sie hat dabei ein erstklassiges Netzwerk vertrauenswürdiger Anbieter, Partner und außergewöhnlicher Produzenten aufgebaut.

Iris Ellmann ist sehr engagiert in dieser Detektivarbeit und fest entschlossen, Weine zu finden, die offiziell nicht mehr verfügbar sind. Sie liebt die Herausforderung, solche Wein-Schätze zu heben.

Ellmann reiste immer wieder mit dem Auto durch Deutschland, besuchte Weingüter und Winzer, schaute in die privaten Keller, immer mit offenen Augen, ob nicht noch eine Rarität zu finden sei.

The WineBarn wird hauptsächlich von privaten Weinsammlern aus der ganzen Welt kontaktiert, die diese edlen Gewächse kaufen  oder in die vertrauensvollen Hände gleichgesinnter Sammler abgeben möchten.

Riesling Fellow Hugh Johnson

Hugh Johnson schreibt seit 1960 über Wein und zählt zu den berühmtesten Weinautoren weltweit. Zahlreiche Standardwerke, zu denen auch der Deutsche Wein Atlas zählt, haben eine ganze Generation von Weinfreunden geprägt. Seine Vorliebe für den Riesling zeigt kürzlich erst die Versteigerung seines privaten Weinkellers.

Hugh Johnson wurde während seines Anglistikstudiums am King’s College in Cambridge vor seinem Vordiplom in den 1950ern Mitglied der Cambridge University Wine and Food Society. Nach seinem Studienabschluss wurde er von Condé Nast Publications als Feuilletonist eingestellt, arbeitete für Vogue und House & Garden und wurde 1962 Redakteur bei Wine & Food. Im selben Jahr begann er als Korrespondent für Wein bei der Sunday Times, bei der er 1967 Reiseredakteur wurde. Von 1968 bis 1970 war er als Nachfolger von Jocelyn Stevens Herausgeber des Queen Magazine.

Er veröffentlichte eine Reihe von Büchern, beginnend 1966 mit „Wine“. Sein 1971 herausgegebener „World Atlas of Wine“ wurde als erster ernsthafter Versuch, die Weinregionen der Welt zu erfassen und darzustellen, betrachtet.

Seit der Gründung des zu Laithwaite’s gehörenden Sunday Times Wine Club in 1973 war Johnson dessen Vorsitzender. Von 1986 bis 2001 leitete er das Bordeaux First Growth Château Latour. Bei dem Versuch, die nach dem Kommunismus untergehende Tokaji-Industrie wieder aufzubauen, war er 1990 Mitbegründer der Royal Tokaji Wine Company.

Die von ihm ins Leben gerufene Hugh Johnson Collection begann 1986, mit einem Laden in St James’s Street, Weingläser und andere weinbezogene Produkte zu verkaufen, hauptsächlich in den Fernen Osten. „His vintage – The Story of Wine“ war eine erstmalig 1989 ausgestrahlte 13-teilige TV-Serie von Channel 4 und Boston P.B.S.

Seit 1977 stellt er sein jährliches Pocket Wine Book zusammen, das sich in bis zu 14 Sprachen viele Millionen mal verkauft.

Der von ihm 1961 verkostete 1540er Steinwein des Weinguts Würzburger Stein wird als möglicherweise einer der ältesten jemals verkosteten Weine betrachtet.

Er wurde 1995 als Decanter Man of the Year ausgewählt, 2004 zum Offizier in der französischen Order Nationale du Mérite ernannt und 2007 für „Dienste für die Weinherstellung und den Gartenbau“ zum Offizier in der Order of the British Empire (OBE).

Anfang des Jahres wurde ihm der IWC Lifetime Achievement Award verliehen.

Riesling Fellow David Motion

David Motion ist berühmt für die unglaublich große Auswahl von deutschen Weinen, die in seinem Weinhandel „The Winery“ in Maida Vale erhältlich sind. Seine Unterstützung für aufstrebende Jungwinzer sucht ihresgleichen und David lässt keine Gelegenheit aus, Menschen davon zu überzeugen deutschen Riesling in seinen wöchentlichen Verkostungen zu probieren.

David Motion wurde 1959 in Lincolnshire geboren. Seine Mutter ist Deutsche, sein Vater Brite. Bereits in seiner frühen Kindheit lernte er Klavier spielen. Seine Karriere bei der „Royal Academy of Music“ beendete er nach zwei Jahren vorzeitig mit dem festen Entschluss Popstar zu werden. Daraus wurde zwar nichts, denn er wurde zunächst Ton-Ingenieur und später Platten-Produzent. Insofern hatte er es jetzt mit Popstars zu tun: Mitte der 80er arbeitete er mit „Strawberry Switchblade“, „Red Box“ und in Europa mit „Carmel“.

Anschließend fokussierte er sich aufs Komponieren und schrieb unter anderem den Soundtrack des Films „Orlando“ (1992), aber auch Musik für TV und Werbung. Damit verdiente er genug, um sein parallel verlaufendes, wachsendes Interesse an Wein zu stillen.

Durch seine deutsche Mutter war ihm die Weinkultur des Rheinlands, der Moselregion und Badens schon von Kindesbeinen an vertraut. Er beschäftigte sich aber auch mit australischen, kalifornischen und französischen Weinen.

1996 kaufte er den Wineshop „The Winery“ im Londoner Ortsteil Maida Vale und bemerkte im Laufe seiner Erkundungs- und Einkaufsfahrten, dass es viel günstiger ist, Weine von kleinen, unbekannten Betrieben selbst zu kaufen, als von Importeuren in Großbritannien.

Zu dieser Zeit war deutscher Wein weit unterschätzt und in den Regalen britischer Händler und Supermärkte unterrepräsentiert sofern überhaupt vorhanden. David Motion ließ sich davon nicht beirren, besuchte Deutschland und kehrte mit Wagenladungen voll trockenem deutschen Riesling zurück auf die Insel.

Glücklicherweise waren seine Kunden begeistert und kauften vor allem die trockenen Weine, womit auch das Klischée widerlegt war, Briten würden nur süße Weine schätzen. Motion kaufte und kaufte, denn die Kunden wollten mehr und mehr …

Inzwischen repräsentiert Deutschland ein Drittel des Umsatzes seines Geschäftes. 70% seiner deutschen Weine sind trockene Rieslinge, 30% Spätburgunder. Zurzeit arbeitet „The Winery“ mit 40 deutschen Erzeugerbetrieben zusammen. Die Auswahl und der Aktionsradius der Weinhandlung entwickelt sich weiter positiv.

David Motion erlangte landesweite Medienaufmerksamkeit in The Guardian, BBC und Sky News mit der Überzeugung, dass sich der Mondkalender auf den Geschmack des Weins auswirkt. Unlängst veröffentlichte er im „Noble Rot Magazin“ einen Beitrag namens „Dark Art of Food and Wine Matching“.

David Motions genießt lange Reisen durch Anbaugebiete und schätzt dabei die Gesellschaft von gleichgesinnten Weinkollegen.

Riesling Fellow Jancis Robinson

Jancis Robinson gehört zu den weltweit führenden Wein-Autoren und ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Weinbranche. Mit großem Enthusiasmus verbreitet sie ihre Überzeugung von dem deutschen Riesling und hat damit sehr stark zu seinem positiven Imagewandel beigetragen.

Nach einer geradezu weinfreien Kindheit und Schulzeit in einem kleinen 46-Seelen-Dorf in Northern Cumbria südlich der schottischen Grenze, kam Jancis in Oxford, wo sie Mathematik und Philosophie studierte, zum ersten Mal mit Wein in Kontakt. Da Jancis sich zu diesem Zeitpunkt schon lange für gutes Essen interessierte, dauerte es nicht lange bis sie ihr Herz auch an guten Wein verlor – etwas, das bei einem Glas 1959er Chambolle-Musigny, Les Amoureuses geschah. Weil Essen und Wein zu dieser Zeit aber als etwas eher Belangloses angesehen wurden, verbrachte sie zuerst drei Jahre als Trainee bei Großbritanniens größtem Reiseveranstalter. Anschließend lebte Jancis für ein Jahr in der Provence, wo sie von Weinbergen und Menschen, bei denen sich das Leben fast ausschließlich um Essen und Trinken drehte, umgeben war. Bei ihrer Rückkehr nach London war sie fest entschlossen eine Anstellung in den Bereichen Essen oder Trinken zu finden.

Jancis wird vom Decanter Magazin heute als „meist anerkannte Weinkritikerin und -journalistin der Welt“ beschrieben. Sie schreibt regelmäßig für jancisrobinson.com (ausgezeichnet als allererste Wein-Website des Jahres bei den Louis Roederer International Wine Writers Awards 2010), für die Financial Times und eine Kolumne, die weltweit vertrieben wird. Sie ist außerdem Redakteurin des Oxford Companion to Wine, neben Hugh Johnson Co-Autorin des World Atlas of Wine und Co-Autorin von Wine Grapes - A complete guide to 1.368 vine varieties, including their origins and flavours. Jedes dieser Bücher wird weltweit als Standard-Nachschlagewerk in Sachen Wein angesehen.

Als preisgekrönte Fernsehmoderatorin reist sie durch die ganze Welt, um Weinveranstaltungen durchzuführen und als Weinkritikerin aufzutreten. 1984 war sie die erste Person außerhalb der Weinbranche, die die schweren Master of Wine Prüfungen bestand. 2003 wurde sie von ihrer Majestät, der Queen, mit dem Britischen Verdienstorden ausgezeichnet und ist seitdem auch als Beraterin für den königlichen Weinkeller zuständig.

Jancis liebt und lebt für Wein in all seiner herrlichen Vielfalt, wobei sie grundsätzlich Ausgeglichenheit und Raffinesse bloßer Masse vorzieht.