Vom Stand weg ins Standardwerk

„Man wird ja wohl noch träumen dürfen“, dachte ich mir zu Beginn meiner Laufbahn. Schließlich war es mein Ziel, einmal im Gault&Millau Wineguide gelistet zu werden – einem der wichtigsten Weinführer überhaupt.

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„Man wird ja wohl noch träumen dürfen“, dachte ich mir zu Beginn meiner Laufbahn. Schließlich war es mein Ziel, einmal im Gault&Millau Wineguide gelistet zu werden – einem der wichtigsten Weinführer überhaupt. Dass dies aber quasi auf Anhieb, nämlich keine fünf Jahre nach Start in die Selbständigkeit, passiert ist, hätte ich mir dann doch nicht träumen lassen. Schließlich waren die Voraussetzungen nicht gerade ideal.

Als junger Winzer, ohne familiären Background zum Wein, erforderte schon allein der Schritt in die Selbstständigkeit viel Mut und Durchhaltevermögen, damit das junge Unternehmen gut anläuft. Zudem gelte ich sicherlich als absoluter Exot, da ich meinen Wohn- und Firmensitz nicht in Franken habe, wo die Weine an- und ausgebaut werden, sondern in Emsdetten im Münsterland. Das Pendeln bedeutet natürlich noch mehr Aufwand und Organisation, der bewältigt werden muss. Dennoch: Von Anfang an trieb und treibt mich bis heute das Ziel an, qualitativ sehr hochwertigen Wein zu machen und damit meine noch sehr junge Weinkellerei weiter auszubauen.

Zudem konnte ich im Laufe der letzten Jahre viele Erfahrungen in anderen Weinanbaugebieten, Ländern und Weinhäusern sammeln. So habe ich in Südafrika, Bordeaux, der Champagne oder auch in Dänemark gearbeitet. Das prägt sicherlich meine Herangehensweise und lässt mich auch immer wieder über den Tellerrand hinausschauen. Umso schöner, dass dies gerade erst wieder belohnt wurde: Denn das Genussmagazin Selection hat mich jüngst zu Deutschlands Bestem Jungwinzer 2018/19 gekürt. Wieder etwas, das ich mir noch vor wenigen Jahren nicht hätte träumen lassen.

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