Weingut der Vereinigten Hospitien, Trier
Das Erbe der Römerzeit - hier ist es mit den Händen zu greifen: Die Ursprünge des Weinkellers im Weingut der Vereinigten Hospitien in Trier reichen zurück bis ins Jahr 330. Damals standen hier am Moselufer zwei große Lagerhäuser, die sogenannten Horrea.
Hier wurde der Wein gelagert, der die Mosel hinauf kam, unter anderem von den Keltern entlang der Mosel. 70 Meter lang und 20 Meter breit waren die Lagerhäuser zur Römerzeit. Ein Teil der bis zu acht Meter hohen Mauern ist noch heute erhalten – und bildet einen Teil des heutigen Hospitien-Weinkellers, der damit der älteste Weinkeller Deutschlands sein dürfte. Den Eingangsbereich schmückt der sehr gut erhaltene römische Ziegelboden.
Die Vereinigten Hospitien entstanden 1805 durch ein Edikt des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte. Er säkularisierte die Klöster und fasste in seinem Edikt mehrere ehemals katholische Einrichtungen zu einer Einrichtung der Alten- und Krankenpflege zusammen. Die Vereinigten Hospitien übernahmen bei ihrer Gründung von den Klöstern und Stiften auch deren Weinbergsbesitz, einige der besten Lagen an Saar und Mittelmosel.
Die Vereinigten Hospitien sind heute eine gemeinnützige Stiftung öffentlichen Rechts, die ein Alten- und Pflegeheim sowie mehrere geriatrische Einrichtungen unterhält. Die Weinberge werden von einem eigenen Weingut betrieben, das auch den ältesten Nachweis für den Rieslinganbau an der Mosel hütet: 1464 wurde in einem Rechnungsbuch des damaligen Hospitals St. Jakob der Riesling erwähnt. Auf den 25 Hektar Rebflächen, die das Weingut heute verwaltet, wachsen denn auch zu 90% Rieslingtrauben. Zu den berühmten Weinbergen des VDP-Weinguts zählen Anlagen im Piesporter Goldtröpfchen sowie auch die im Alleinbesitz befindlichen Lagen Trierer Augenscheiner, Wiltinger Hölle an der Saar und der Serriger Schloss Saarfelser Schlossberg.
Öffnungszeiten
Montag - Donnerstag: 08:00 - 12:30 Uhr; 13:30 - 17:00 Uhr
Freitag: 08:00 - 12:30 Uhr; 13:30 - 16:00 Uhr