Weingut Emmerich-Koebernik
Wer einen ersten Eindruck von der großen Tradition und der langen Historie des Weinguts Emmerich-Koebernik gewinnen will, schaut gleich nach dem Eingang am besten nach oben. Dort an der Decke hängen zahlreiche Fotos und Bilder, eine riesige Galerie mit Impressionen aus neun Generationen. Ein Blick hinauf als Blick zurück.
Schon seit Jahrhunderten lebt die Familie Emmerich-Koebernik als Winzer in der wilden Landschaft an der Nahe im Rheinischen Schiefergebirge, einer markanten Gegend mit drei längst erlosche nen Vulkanen. Was hier niemals erlosch, das war die Leidenschaft für den Weinbau, die hier fest verwurzelt ist. Weinbau auf dem Hof ist bis ins Jahr 1730 nachgewiesen. Schon in den 1920er-Jahren wurden Flaschen in Holzkisten verpackt und per Bahn verschickt. Die Leidenschaft des Weinmachens wurde an Hermann Emmerich und seine Frau Emmi weitergegeben. Das Ehepaar betrieb den Wein bau mit viel Herzblut und etablierte das Unternehmen als reinen Weinbaubetrieb.
Heute bewirtschaften Doris Emmerich, die 1974 als Deutsche Weinkönigin wochenlang die ganze Welt bereiste, und ihr Ehemann Ernst-Günter Koebernik insgesamt 14 Hektar Rebfläche. Die vielen unterschiedlichen Bodentypen der Naheregion lassen dabei viel Spielraum für Rebsorten und Stile. Vulkangestein, Sandsteinverwitterung, lehmiger Schluff, Kalk, Lößlehm und Tonschiefer bilden den idealen Untergrund für spannende Weine in acht verschiedenen Sorten, allen voran Riesling und Silvaner, Weißburgunder und Grauburgunder. Als bester Riesling des Weinguts gilt der Schlossböckelheimer Königsfels, eine der ganz großen Lagen der Nahe.
Neuen Schwung in das Weingut brachte nun Tochter Christiane. Nach ihrem Studium der Internationalen Weinwirtschaft und einem Aufenthalt in der chilenischen Weinszene zog es sie wieder zurück ins elterliche Gut. Hier entwickelte sie ihre eigene Linie, mit pfiffigen Labels und – sie ist passionierte Jägerin – Namensgebungen wie „Bock auf Riesling“ oder „Bock auf Silvaner“. Eine originelle Symbiose zwischen Rehbock und Rebstock.
Ob die Bock-Kreationen der Tochter oder die elterlichen Weine – zu probieren gibt es reichlich in der Vinothek, die schon optisch durch ihre mächtige Außenfassade aus Holz besticht. Im Inneren bietet sie mit ihren bodentiefen Fenstern besondere Ausblicke auf das alte Winzerhaus aus dem Jahre 1857 wie auch Einblicke in den Barriquekeller. Zum Weingenuss werden feine Häppchen gereicht, darunter Wildprodukte aus dem Wildladen im Forstamt Soonwald, Waldwi_symfonyöckelheimer Weintrüffel und Schokoladen von Chocolatier Eber hard Schell. Als die guten Seelen des Guts sorgen Oma Emmi und Tante Trude für das leibliche Wohl. Die Damen hat man schon am Eingang gesehen: beim Blick nach oben an die Decke.
Rebsorten
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Weingut Emmerich-Koebernik
55596 Waldböckelheim (Nahe) Hauptstrasse 44 Deutschland