Arbeit im Weinberg
Von der Rebe im Weinberg bis zu einem herrlichen Wein ist es ein weiter Weg.
Fakten
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> 300° Öchsle
können die Trauben für eine Trockenbeerenauslese haben.
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8,9 Mio
Hektoliter Wein wurden 2022 in Deutschland geerntet.
Im Frühjahr wird die Rebe zurückgeschnitten. Vor dem Austrieb wird sie gebogen und in Form gebracht.
Im Sommer beginnt dann das Ausgeizen der Rebblüte. Unerwünschte Triebe werden ausgebrochen, um den Wuchs der Vorhandenen zu stärken. Zwischen Mai und August folgt der Laubschnitt. Beim Entlauben werden die Blätter entfernt, um den Trauben mehr Freiheit zu verschaffen. Die verbesserte Lichteinwirkung und Durchlüftung sorgt für eine höhere Qualität.
Vor der eigentlichen Lese kann der Winzer überflüssige und nicht gereifte Trauben herausschneiden. Die Übrigen werden durch die Reduzierung der Erntemenge optimal von der Wurzel versorgt und zu geschmacksintensiven Weinen ausgebaut. Im Spätsommer wird der Zuckergehalt gemessen. Er ist Maßstab für die Reife und bestimmt, wann ein Wein gelesen wird. Gemessen wird er in Öchslegraden.
Lese im Herbst: Je höher die Weinqualität, desto wichtiger die Frage, ob per Hand oder maschinell geerntet wird. Handarbeit ermöglicht eine genaue Selektion. Das ist teuer. Eine Erntemaschine spart Zeit und Geld. Wann ein Wein reif ist für die Lese, hängt von Rebsorte und Witterung ab.
Wenn die Natur ihre Arbeit getan hat und die Trauben geerntet sind, ist es die Aufgabe des Kellermeisters, die qualitätsfördernden Inhaltsstoffe des Weinberges möglichst verlustfrei und unbeschadet von der Traube in den Wein zu bringen und durch den Weinausbau zu veredeln.
Kann der Winzer eine der aufwendigsten Arbeiten im Weinberg - den Rebschnitt - vereinfachen?
Auf den Rebschnitt kann teilweise oder sogar ganz verzichtet werden - wenn Bedingungen wie Alter des Weinbergs, Breite der Zeilen, angestrebte Qualität etc. aufeinander abgestimmt sind. Man spricht hier von Minimal- oder Nichtschnitt-Erziehung, woran sich die Geister allerdings bis heute scheiden.